Marzipan aus Toledo

Marzipan gehört zu den Süßwaren und wird aus gemahlenen Mandeln, Zucker und – je nach Herkunft – beigefügten Aromastoffen hergestellt. Die aus blanchierten und geschälten Mandeln und Zucker hergestellte Masse wird als Marzipanrohmasse bezeichnet; das Verhältnis von Rohmasse und weiterem zugesetztem Zucker bestimmt die Qualität des Marzipans.

In Spanien wird das Mazapán de Toledo hauptsächlich von Nonnen im Kloster nach alter Tradition hergestellt. Diese verwenden für die Herstellung etwas weniger Zucker und dafür Honig, wodurch das Marzipan wesentlich lockerer und leichter schmeckt. Außerdem werden nur die besten Mandeln –die bekannten Mandeln aus Valencia- für diese besondere Produktion verwendet. Nachdem die Marzipanfiguren geformt worden sind, werden sie mit Eigelb eingepinselt, damit sie im Backofen richtig schön braun werden.

In Spanien ist „Mazapán de Toledo“ eine geschützte Herkunftsbezeichnung, die sich auf die Provinz Toledo bezieht.

Das Kloster von Santo Domingo de Silos (das Alte), befindet sich in Toledo (Spanien). Mehrere Handschriften -gespeichert in seinem Archiv- erzählen, dass das Kloster in der Zeit von San Ildefonso gebaut wurde, belegt durch drei westgotische Steine aus den Jahrhunderten VI - VII.

Heute -im Jahr 2015- wird es von nur noch 9 Zisterzienser-Nonnen gepflegt, was keine einfache Aufgabe darstellt, denn in Spanien lebt die Kirche nur von Spenden und das Kloster bezieht keinerlei Einnahmen, weder von der lokalen Kirche, noch vom zuständigen Rathaus, noch aus Rom. Die Nonnen produzieren ihr Marzipan, auch Tischdecken oder Baby-Lätzchen, um das riesige Gebäude zu unterhalten und die anfallende Arbeit zu verrichten, was sie grundsächlich selbst tun. In der Vergangenheit mussten sie schweren Herzens bestimmte Bilder von El Greco nach Amerika verkaufen, da ein Teil des Klosters einzustürzen drohte. Inzwischen mussten bestimmte Teile des Klosters aus Sicherheitsgründen geschlossen werden.

Die Einnahmen verwenden sie ausschließlich für den Unterhalt ihres Klosters, da sie verpflichtet sind, in Armut zu leben. „Es sei eine sehr große Verantwortung, für das Bestehen des Klosters zu garantieren“ so die Äbtissin, die trotz ihres inzwischen sehr hohen Alters selbst „Hand anlegt“ und fleißig mitarbeitet. 

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